Kinder sind eine Gabe Gottes. Sie sind ein Geschenk. (Ps 127,3)

Der Kindergarten ist ein wichtiger Bestandteil der Gemeindearbeit in Leithe. Als evangelischer Kindergarten wollen wir mit unserer Arbeit auf vielfältige, situationsgemäße Weise Kindern und Familien weitergeben, was es heißt, ein von Gott geliebter und gewollter Mensch zu sein. Wir nehmen die Kinder mit ihren Fragen und ihrer jeweiligen Lebenssituation ernst und versuchen ihnen die Erfahrung zu ermöglichen, dass sie als Geschöpfe Gottes wichtig und wertvoll sind. Die Begegnung mit anderen Religionen und Kulturen sehen wir als eine Bereicherung für unsere Kindergartenarbeit und begegnen anderen religiösen und kulturellen Überzeugungen mit Respekt und Achtung. Auf der Grundlage unseres Glaubens wollen wir unter Wahrung unseres eigenen Bekenntnisses Orte des ökumenischen, interreligiösen und interkulturellen Miteinanders sein. Das Erlernen von Toleranz und das Aushalten von Fremdheitsgefühlen und Andersartigkeit ist für uns ein wichtiger Beitrag zum Zeugnis von der "Menschenfreundlichkeit Gottes" zum sozialen Frieden und gewaltfreien Miteinander der Menschen in unserem Stadtteil. Kinder und Familien sollen bei uns erleben, dass sie unabhängig von ihrer Nationalität, Kultur, Hautfarbe und Religion mit ihren Lebenswirklichkeiten und Ihren Traditionen angenommen werden. 

Dies versuchen wir auf vielfältige Weise umzusetzen:

  • Durch das Leben kirchlicher Feste und die Vermittlung christlicher Traditionen und Werte wird dem Kind und seiner Familie unter Wahrung der eigenen Identität und Religion ein Zugang zum Miteinander eröffnet, der vielfach auch über die Kindergartenzeit hinaus bestand hat.

  • Monatliche Kindergartengottesdienste, lassen die Kinder Erfahrungen mit gottesdienstlichem Handeln und somit mit " Kirche" sammeln, die ihnen einen vertrauten, fröhlichen und angstfreien Umgang mit ihrer Kirche ermöglichen. Die Präsenz und Nähe der Kindergarten-Pfarrerin ist hier von großer Bedeutung.

  • Im täglichen Miteinander in der Einrichtung, bei Festen und Gottesdiensten erfährt das Kind, dass es ein von Gott geliebter Mensch ist, und von anderen angenommen wird, so wie er oder sie ist. (Hierbei ist die gemeinsame Erziehung von behinderten und nicht behinderten Kindern ein wichtiger Faktor.)

  • Im täglichen Miteinander in der Einrichtung erfährt das Kind, manchmal auch entgegen allen Vorerfahrungen, dass es Menschen gibt, die Verlässlichkeit und Schutz bieten.

  • Im täglichen Miteinander in der Einrichtung erfährt das Kind Toleranz und aktive Friedenserziehung, in der auch das eigene oder Fremde anders sein seinen guten Platz hat.

  • Wir bemühen uns, den Kindern christliche Werte, wie Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft, Toleranz usw. zu vermitteln, indem wir sie ihnen vorleben.

  • Glaubensinhalte bringen wir ihnen durch biblische Geschichten und Lieder nahe.

  • Das Tischgebet gehört für uns zum Essen dazu, und lässt das Kind sich in einem größeren Zusammenhang erleben.

  • Das Kind lernt die Umwelt als Gottes Schöpfung wahrzunehmen.

  • Durch Begegnungen aller Generationen innerhalb der Gemeinde (bei Festen, Spielen, Gottesdiensten, Besuchen in Gemeindegruppen), erfährt das Kind, dass es gehört wird und in seinen Bedürfnissen ernst genommen wird.

  • Das Kind erlebt sich als wichtige Person im Gemeindeleben, indem viele gemeinsame Gottesdienste gefeiert werden, die mit den Kindern gemeinsam vorbereitet werden, in denen Große und Kleine ihre Anteile an der Durchführung haben

  • Der Anteil muslimischer Kinder in der Einrichtung spiegelt das gesellschaftliche Umfeld der Kinder. Für das Team und den Träger der Einrichtung bietet es die Chance einen Beitrag zur Friedenserziehung der Kinder zu leisten und durch Information und lebendiges Miteinander (auch im Rahmen der Elternarbeit) Toleranz und Akzeptanz der anderen zu erreichen.